Rezis von Büchern rund um Persönlichkeitsentwicklung
Egal ob aktueller Trend oder Klassiker – hier kommen Empfehlungen und Rezensionen von Büchern, die inspirieren und dein Unternehmerinnen-Mindset stärken. Los geht’s!
- Timothy Ferris: Die 4-Stunden Woche
- Dale Carnegie: Wie du Freunde gewinnst
- John Strelecky: Das Café am Rande der Welt
- Dominik Spenst: Das 6-Minuten Tagebuch
- Joana Heinen: Oder nicht odere doch
- Isabelle Hahn: Workbook – Coaching für Frauen
Timothy Ferris: Die 4-Stunden Woche
4 von 5 ⭐ Allrounder und Must-Read für alle
Dieses Buch feiert bald 20-jährigen Geburtstag und darf sich damit schon zu den Klassikern zählen. “Mehr Zeit. Mehr Geld. Mehr Leben.” so der Untertitel – und genau darum geht es. Wie kann ich …
- weniger arbeiten?
- aber mehr schaffen?
- und gleichzeitig mehr verdienen?
Dafür gibt Ferris allerlei Strategien und Denkanstöße an die Hand.
Aber es geht noch deutlich tiefer: In der 4-Stunde Woche regen am Ende jeden Kapitels Fragen zum Nachdenken an. Vom elementaren “Was hält mich von meinem Traumleben ab?” über das praktische “Nische definieren” bis zum unumgänglichen „emotionale Freiheit gewinnen”. Mir hat es so manchen Anstoß in Richtung Kündigung und Neuanfang gegeben.
Die 4-Stunden Woche ist ein absoluter Allrounder gespickt mit klugen Fragen. Hier ein paar Zitate aus dem Buch:
“Was opfere ich, wenn ich die nächsten fünf, zehn oder 20 Jahre so weitermache wie bisher?”
“… wenn Sie 100 Millionen Euro (…) hätten (…) Auf welche Aktivität würden Sie sich jeden Morgen nach dem Aufwachen am allermeisten freuen?”
“Stolz ist dumm. Nur wer Dinge aufgeben kann, die nicht funktionieren, hat das Zeug zum Sieger.”
Für wen ist das Buch?
Für alle! Aber besonders für Neulinge in der Persönlichkeitsentwicklung und Business-Starterinnen.
Dale Carnegie: Wie du Freunde gewinnst
2,5 von 5 ⭐ Mit Erstauflage im Jahre 1937 ein echtes, altes Schätzchen
Ich habe diesen Titel schon in so vielen Lieblingsbuch-Listen entdeckt – und um eins vorweg zu nehmen: in meine Top Ten kommt es nicht. Was vermutlich daran liegt, dass dieses Buch nicht für jederfrau ist. Dazu gleich mehr.
Carnegie hat mit diesem Werk einen Ratgeber geschaffen, wie man “gute” Beziehungen aufbaut. Und dabei spielt es erstmal keine Rolle, ob es dabei um eine Freundschaft, bloße Bekanntschaft oder Geschäftsbeziehung geht. Er hilft seinen Leser*innen dabei, menschliches Miteinander zu verstehen, Menschen für sich zu gewinnen und Konflikte zu vermeiden.
Aber was stört mich? Zum einen sind es die ewig langen praktischen Beispiele “alter, weißer Männer” (meist in Machtpositionen), mit denen ich mich so gar nicht identifizieren konnte. Zum anderen sind es Carnegies “Regeln” selbst. Als kleines Beispiel hier ein Auszug von seinen Gedanken zum Thema Kritik:
“Kritik ist nutzlos, denn sie drängt den anderen in die Defensive, und gewöhnlich fängt er dann an, sich zu rechtfertigen.”
“Kritik ist gefährlich, denn sie verletzt den Stolz der anderen, kränkt sein Selbstgefühl und erweckt seinen Unmut.”
In meinen Augen ist da viel Wahres dran, aber welche Qualität hat eine “gute” Beziehung, wenn gar keine (konstruktive!) Kritik geübt werden “darf”?
Für wen ist das Buch?
Ganz klar für Menschen, die sich beim Lesen immer wieder vor Augen führen, aus welcher Zeit das Buch stammt. Oder aber Persönlichkeitsentwicklungsfreaks, die endlich wissen möchten, welcher Titel von so vielen Menschen gelesen, befolgt und zitiert wurde 😃
John Strelecky: Das Café am Rande der Welt
2,5 von 5 ⭐ Weniger sachlicher Ratgeber und mehr bildliche Erzählung
Strelecky berichtet von John, einem Mann in einer Lebenskrise, der durch Zufall in einem mysteriösen Cafè einkehrt. Dort unterhält er sich über DIE Fragen des Lebens:
“Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben?”
Mit seiner metaphorischen Erzählung regt er zum Reflektieren an. Sie macht Mut, für sich loszugehen und wichtige Entscheidungen zu treffen. Mir ist “Das Café am Rande der Welt” dabei etwas zu oberflächlich und die Erzählweise recht platt.
“Menschen, die (…) nichts unternommen haben, um ihren Zweck der Existenz zu erfüllen …“ (…) diese Menschen haben Angst vor dem Tod”
Für wen ist das Buch?
Ein super Einstieg für Neulinge auf dem Gebiet der Persönlichkeitsentwicklung. Und durch die erzählerische Aufmachung deutlich leichtere Kost als so mancher Ratgeber.
Dominik Spenst: Das 6-Minuten Tagebuch
5 von 5 ⭐ Quasi “betreutes” Journaln
Nun wird es emotional: Dieses Buch hat mich durch die schwere Zeit kurz vor Kündigung meines Angestelltenjobs begleitet. Aber mehr zu Spenst und seiner tollen Arbeit: Auf rund 80 Seiten gibt der Autor eine hilfreiche Einleitung zu den Journalfragen und wertvolle Hintergrundfragen.
Neben den wiederkehrenden Fragen gibt es regelmäßig einen Schubs raus aus der Komfortzone. Damit ist die “Mutter aller Journal” (denn ich glaube, in der Form gab es zuvor nichts) eine große Empfehlung.
“Der tägliche Kraftspeicher für unsere Willenskraft ist eine limitierte Ressource.”
“Reagierst du, oder agierst du?”
“Die Einstellung, dass jeder Misserfolg vorübergehend ist und Türen öffnet, ist ein fester Bestandteil von Dankbarkeit.”
Mein erster Eintrag: Was ist gerade deine größte Sorge?
“Dass mich mein Job auffrisst, dass ich eine schlechte Entscheidung treffe, wieder auf einen schlechten Arbeitgeber treffe.”
(Nun, so ist es nicht gekommen 🙂)
Für wen ist das Buch?
Für alle! Egal an welchem Punkt du stehst, das Buch ist so hilfreich und inspirierend. Und ältere Einträge zu lesen, lässt einem ein Licht aufgehen.
Joana Heinen: Oder nicht oder doch
3 von 5 ⭐ über’s Gründen und mentale Gesundheit
Heinen gibt mit ihrer Autobiografie einen spannenden Einblick in ihr Leben, Werdegang und den Aufbau ihrer Unternehmen. Gleich vorweg: es handelt sich hierbei nicht um eine empowernde Gründungsgeschichte. Die Influencerin und Unternehmerin lässt uns in eine teils düstere Welt aus Tiefschlägen und unglücklichen Ereignissen eintauchen – inklusive ADHS und Panikattacke. Ein mutiger Beitrag zum Thema mentale Gesundheit.
Neben ihrer Offenheit bewundere ich ihren Mut, “einfach zu machen”. Sie sieht Chancen und ergreift sie. Damit inspiriert sie Leserinnen, an sich zu glauben, “offene Türen” zu sehen und hindurchzugehen.
“Ich wusste: Das ist sie. Die neue Tür.”
“Nie wieder sollte mein “Nein” überhört und nicht akzeptiert werden.”
Für wen ist das Buch?
Für alle, die an einer realistischen Gründungsgeschichte interessiert sind und sich keine “Anleitung” oder happy Insta-HowWeMadeIt-Story erhoffen.
Die Biografie führt schonungslos durch Heinens Tiefen – keine leichte Kost.
Isabelle Hahn: Workbook – Coaching für Frauen
5 von 5 ⭐ für das Selbst-Coaching zwischendurch
Okay … ich liebe Workbooks, also Bücher zum ausfüllen, reinschreiben, mitarbeiten. Und genau so eins hat Isabelle Hahn von Shemotion geschrieben. Der Untertitel “Finde heraus, wer du bist & was du wirklich willst!” hält, was er verspricht.
Neben klassischen Übungen aus der Persönlichkeitsentwicklung gibt es eine Vielzahl eigens entwickelter Methoden und kluger Fragen zur Inspiration. Hier ein paar Beispiele:
“Für welche Entscheidungen in meinem Leben bin ich gerade besonders dankbar?”
“Bei welchem Thema komme ich gerade keinen Schritt weiter? Was kann ich komplett anders machen (…), damit es endlich vorwärts geht?”
“Traue ich mich, groß zu träumen? Wenn nein, was hält mich zurück?”
Für wen ist das Buch?
Frauen, die etwas entscheiden oder eine Veränderung anstoßen wollen, halten mit diesem Workbook ein hilfreiches Tool in der Hand.
Mein SUB (= Stapel ungelesener Bücher):
- Karin Kuschik: 50 Sätze die das Leben leichter machen
- Simon Sinek: Start with why
- Alexandra Reinwarth: Das Leben ist zu kurz für später
Let’s talk about books, baby!
Erzähl mir, wie du über die vorgestellten Titel denkst. Was liegt aktuell auf deinem SUB? Welches Buch hat dich nachhaltig beeindruckt oder inspiriert?